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Ein Leitfaden für die Immigration nach Kanada
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Eine kürzlich veröffentlichte Studie der kanadischen CIBC-Bank identifiziert eine der grössten "Bedrohung" der wirtschaftliche Entwicklung des Landes: Stellen können nicht besetzt werden, weil eine wachsende Anzahl von Stellensuchenden dafür nicht qualifiziert ist. Kanada kämpft mit dem Problem, wonach viele eine Ausbildung wählen, die in der jetzigen wirtschaftlichen Realität nicht gefragt ist. Es wird quasi an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei ausgebildet: Zu viele Uni-Bachelor of Art, zu wenig Schweisser.
Aber es gibt sie, Berufe (vor allem im Bereich Gesundheit, Bau, Bergbau, Sozialwesen), die hier eine wirtschaftliche Zukunft haben. Der richtige Beruf ist in diesem Zusammenhang ist also derjenige, der nicht Richtung Arbeitslosigkeit oder Minimallohn führt, sondern den Bedürfnissen der Wirtschaft Rechnung trägt und dessen Lohn am Ende des Monats die Rechnungen zahlen kann.
Welche Berufsbereiche haben nun laut Studie eine gute Perspektive?
Weniger gefragt sind Büroangestellte, Lehrer, Detailhändler, Metzger, Bäcker, ...
Der Mangel an qualifizierten Berufsleuten ist so gross, dass er selbst mit Immigranten nicht gedeckt werden kann. Für Auswanderungswillige nach Kanada kann das Federal Skilled Worker Programm oder das seit Anfang Jahr neu eingeführte Federal Skilled Trade Programm ein Weg zur Arbeitsbewilligung sein - der richtige Beruf vorausgesetzt.
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Jetzt sind in Kanada handwerkliche Geschicke gefragt. So wird prophezeit, dass das Land in den kommenden Jahren mehrere hunderttausend neue Facharbeiter braucht, die offenbar (bei weitem) nicht von "Kanadiern" besetzt werden können. Diesem sich abzeichnenden akuten Mangel an Facharbeitern (vornehmlich im Bau-, Öl- und Gassektor) soll mit einem einwanderungsfreundlicherem Programm, speziell auf Handwerker zugeschnitten, begegnet werden.
So wird in wenigen Tagen (2. Januar 2013) das neue Einwanderungsprogramm "Federal Skilled Trades Program" gestartet. Anfänglich werden 3'000 Bewilligungen erteilt, doch dürfte die Zahl in naher Zukunft steigen. In diesem ersten "Testlauf" werden, Berufe wie Elektriker, Schweisser, Mechaniker und Rohrleger gesucht. Auch diese neue Berufsliste wird wohl verlängert. Im Vergleich zu anderen Immigrationsprogrammen wurden auch hier die Voraussetzungen noch mehr auf den Facharbeiter fokussiert: Bereits minimale Sprachkenntnisse in Englisch oder Französisch genügen und 2 Jahre in Kanada akzeptierte Berufserfahrung sowie ein Jobangebot oder eine von der Provinz anerkannte Qualifikation reichen aus, um den Antrag auf eine Arbeits- und Niederlassungsbewilligung in Kanada zu stellen. - Das Handwerk hat hier (auch in Zukunft) goldenen Boden.
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Grössere Sprachenvielfalt und eine damit verbundene Zunahme der Zweisprachigkeit; das sind Resultate der Auswertungen der Volkszählung von 2011 durch das kanadische Statistikamt. Mittlerweile werden über 200 Sprachen in Kanada gesprochen. Prozentual den grössten Anstieg innerhalb der letzten fünf Jahre verzeichnet - etwas überraschend - Tagalog, eine Hauptsprache auf den Philippinen, gefolgt von Mandarin und Arabisch. Weitere Ergebnisse der Statistik:
Man spricht auch deutsch in Kanada. So betrug die Zunahme der Deutsch-Muttersprachigen in den letzten 5 Jahren 12,6%. Das heisst, 430'000 Personen sprechen die Sprache Goethes. Damit liegt Deutsch in der Rangliste der meistgesprochenen Immigrantensprachen nach Punjabi, "Chinesisch", Spanisch, Italienisch doch auf dem 5. Platz.
Nachtrag: Trau keiner Statistik ....? Politisch motivierte und angeordnete Änderungen des 2011-Fragebogens liefern nach den Worten von Statistics Canada statistische Ungereimtheiten, die zur vorsichtigen Interpretation bzw. Verlässlichkeit der Ergebnisse in Bezug auf Sprachentrends mahnen sollen.
[] Wohl ab 2015 müssen neu Ausländer aus visabefreiten Ländern (wie die Schweiz oder Deutschland) vor der Einreise nach Kanada mit dem Flugzeug via Online-Anfrage bei der kanadischen Immigrationsbehörde abklären, ob (überhaupt) eingereist werden darf. Mit der noch zu implementierenden sogenannten "electronic Travel Authorization" (eTA) reiht sich Kanada in das gleiche Grenzkontroll-Prozedere ein wie bereits die USA mit ihrem ESTA-Modell. Diese Adaption mit dem damit verbundenen Mehraufwand für Einreisende war voraussehbar . Die gesetzlichen Bestimmungen liegen dem Parlament bereits zur Abstimmung vor.
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Der Arbeitsmarkt in der Provinz Alberta läuft wie geschmiert, Platz 1. Zu diesem Schluss kommt die in Kanada beheimatete 'Denkfabrik' Fraser Institute. Sie hat Arbeitsmarktdaten aus allen 50 US-Bundesstaaten und 10 Provinzen in Kanada auf Kriterien wie das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen, (Dauer) der Arbeitslosigkeit, Produktivität verglichen. Die Ergebnisse wurden in der Studie "Measuring Labour Markets in Canada und the United States (2012 Edition)" kürzlich publiziert.
In Bezug auf die Stärke der Arbeitsmarktentwicklung haben die untersuchten 10 Provinzen unter 60 'Teilnehmenden' wie folgt abgeschnitten:
Alle Provinzen in Kanada verzeichnen positive Zahlen beim Schaffen von neuen Stellen, wenn auch dieses Resultat in Nova Scotia und New Brunswick nur dank Jobwachstum in der öffentlichen Verwaltung bewerkstelligt werden konnte. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeitsrate bewegt sich zwischen den Spitzenreitern 3,8% in Saskatchewan, 4,1 % in Manitoba und 4,4% in Alberta und dem Schlusslicht auf dem 60. Platz: Newfoundland & Labrador mit 12.2%. Im Vergleich zum südlichen Nachbarn gelingt es aber Stellensuchenden in Kanada (auch in Newfoundland & Labrador) relativ rasch wieder einen Job zu kommen. Nicht überraschend zeichnet die Produktivität (BIP pro Kopf) in Kanada ein durchzogenes Bild: Alberta, Newfoundland und Saskatchewan sind top, der Rest der Provinzen liegt (weit) abgeschlagen in der unteren Hälfte des Tableaus mit New Brunswick, Nova Scotia und PEI auf den allerletzten Plätzen.
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So, die Katze ist aus dem Sack; die angekündigten Änderungen und Neuerungen bei den Einwanderungsbestimmungen für Berufsleute und Facharbeiter, die nach Kanada unter der Einreisekategorie "Federal Skilled Worker Class" auswandern wollen, wurden veröffentlicht. Die neuen Vorgaben werden - und es sollte eigentlich dank Mehrheit im Parlament alles nach Plan laufen - ab 1. Januar 2013 in Kraft treten.
In Zukunft wird auf die Fähigkeit, Englisch oder Französisch sprechen zu können, noch mehr Wert gelegt. Jüngere Kanada-Auswanderer und die in Kanada gemachte Arbeitserfahrung ("Canadian work experience") werden als Kriterien für eine Daueraufenthaltsgenehmigung noch stärker berücksichtigt. Dementsprechend wurden die in der "Federal Skilled Worker Class" (FSWC) und der 2008 neu geschaffenen "Canadian Experience Class" (CEC) festgehaltenen Anforderungen angepasst. Zudem wurde eine neue Einreisekategorie, die "Federal Skilled Trade Class", eigens für Facharbeiter, die nach Kanada auswandern wollen, geschaffen.
Es führt ab 2013 ein Weg mehr über bundessaatlichen Immigrationsprogramme nach Kanada. Die grösste Herausforderung dürfte aber wohl die zu demonstrierende Sprachkompetenz sein. - Good luck, bonne chance.
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Geht es nach Parks Canada, dann ist es ist ratsam, im Bear Country einen Bärenspray - immer griffbereit - auf sich zu haben. In einem Instruktionsvideo erklärt ein Parks Canada Ranger, worauf beim Kauf und Einsatz einer solchen "Waffe" zu achten ist. So soll beim Erwerb des Abwehrsprays sichergestellt werden, dass dieser auch wirklich in der Lage ist, "Bear repellant or deterrent" zu wirken. Das Ablaufdatum sollte nicht überschritten sein.
Die Wirkungsdistanz des Bärensprays liegt in der Regel bei mehreren Metern, d.h. die eigenen Kleider sollten nicht eingesprayt werden. Der Bärenspray kommt "nur" bei einer direkten Konfrontation zum Einsatz. Und da ist dann schon eine Portion Kaltblütigkeit gefordert. Vor dem Abfeuern die eigene Postion so wählen, dass der Wind vom Menschen zum Bären weht. Sich gegenüber dem Bär (lautstark) bemerkbar machen, den Spray entsichern und während zweier Sekunden ihm direkt ins Gesicht spritzen. Solch eine kurze Sequenz sollte offenbar reichen und den Bären vertreiben .... hoffentlich.
[] Jeweils pünktlich auf den Einsendeschluss für Steuererklärungen gibt das Fraser Institut seine Einschätzung zur Lage der Steuerbelastung in Kanada ab. Und die diesjährige Simulation zeigt offenbar, dass in der kanadischen Steuergeschichte Joe Average erstmals mehr an Steuern ausgeben muss als für lebenswichtige Ausgaben wie Essen, Wohnen und Bekleidung zusammen gerechnet. So beträgt das Durchschnittseinkommen in Kanada (2011) 74'233 CAD. Davon gehen einmal 9'137 CAD für Einkommenssteuern ab. Dazu kommen noch Beiträge für weitere direkte Steuern wie Renten- und Arbeitslosenversicherung plus - je nach Provinz - eine "Premium" zur Krankenversicherung. Alles in allem 6'328 CAD, zusätzlich. Daneben macht der Taxman noch bei indirekten Steuern wie Mehrwertsteuer, Grundsteuer, Gewinnbesteuerung, Benzinsteuer, Importzoll, etc. die hohle Hand. Addiert man diese weiteren fälligen Abgaben im kanadischen Alltag dazu, dann gibt der Haushalt von Joe Average im Schnitt 41,5% des vorsteuerlichen Einkommens für verschiedenste Arten von Steuern aus. - Soviel wie noch nie.