Industrie- und Fertigungsingenieure (oder auch Berufsbezeichnungen wie z.B. Brandschutzingenieur, Qualitätssicherungsingenieur, Fertigungsingenieur, Betriebsingenieur, Sicherheitsingenieur oder Organisationsanalyst) werden als Beruf in der kanadischen Berufsklassifizierung, der sog. National Occupational Classification (“NOC”, vgl. auch
Erklärung NOC), unter der Berufsgruppennummer "NOC
21321" zusammengefasst. Dort wird der Beruf beschrieben sowie dessen Hauptaufgaben und die damit verbundene Berufsausbildung definiert.
Um als Industrie- und Fertigungsingenieur (oder unter ähnlicher Berufsbezeichnung) nach Kanada einwandern (vgl:
Übersicht Auswanderungsprogramme) oder arbeiten zu können (siehe auch:
Wie erhalte ich eine Arbeitsgenehmigung?), müssen weniger der Titel als vielmehr die eigenen beruflichen Erfahrungen mit den in NOC 21321 beschriebenen
Berufstätigkeiten "passen" und mit den mit dem Beruf verbundenen
Aufgaben mehrheitlich übereinstimmen. Um als Industrie- und Fertigungsingenieur in Kanada arbeiten zu können, sollten die unter dem Punkt "
Voraussetzungen" aufgeführten Vorgaben erfüllt werden.
NOC 21321: Tätigkeiten
Industrie- und Fertigungsingenieure führen Studien durch und entwickeln und überwachen Programme, um den besten Einsatz von Ausrüstung, Personal, Technologie, Materialien und Verfahren zur Steigerung der Effizienz und Produktivität zu erreichen. Sie sind in Beratungsfirmen, Produktions- und Verarbeitungsunternehmen, in der Regierung, im Finanzwesen, im Gesundheitswesen und anderen Institutionen beschäftigt oder sie können selbstständig sein.
NOC 21321: Aufgaben
- Planen und Entwerfen von Anlagenlayouts und Einrichtungen
- Untersuchen Sie neue Maschinen und Anlagen und empfehlen bzw. Auswahl effizientef Kombinationenen
- Entwickeln flexiblef oder integriertef Fertigungssysteme und -verfahren
- Durchführen von Studien und implementieren von Programmen, um optimale Lagerbestände für die Produktion zu ermitteln und eine optimale Nutzung von Maschinen, Materialien und Ressourcen zu ermöglichen
- Analysieren der Produktionskosten
- Entwerfen, Entwickeln und Durchführen von Zeitstudien und Arbeitsvereinfachungsprogrammen
- Ermitteln des Personalbedarfs und der Qualifikationsanforderungen und Entwickeln von Schulungsprogrammen
- Entwicklung von Leistungsstandards, Bewertungssystemen und Lohn- und Anreizprogrammen
- Durchführung von Studien zur Zuverlässigkeit und Leistung von Werkseinrichtungen und Produktions- oder Verwaltungssystemen
- Entwicklung von Wartungsstandards, Zeitplänen und Programmen
- Erstellung von Programmen und Durchführung von Studien zur Verbesserung des Arbeitsschutzes oder zur Erkennung und Beseitigung von Brand- und anderen Gefahren
- Bewerten oder Beurteilen von Industrieanlagen
- Beaufsichtigen von Technikern, Technologen, Analytikern, Verwaltungspersonal und anderer Ingenieure.
Die Berufserfahrung muss (mittels "speziellem"
Referenzschreiben) belegt werden können. Der Einwanderungsbeamte vergleicht also die unter dem NOC 21321 aufgeführten Anforderungen an den Beruf mit den im Referenzschreiben gemachten eigenen Berufserfahrungen. Kommt der Beamte zum Schluss, dass die gemachten Angaben zur Berufserfahrung nicht mit den NOC-Anforderungen übereinstimmen oder der falsche NOC-Code deklariert wurde, dann wird der Antrag auf Dauerniederlassung zurückgewiesen. Der Beamte selber wird keine Korrektur vornehmen, also den im Antrag aufgeführten Beruf nicht dem “richtigen” NOC zuweisen.
NOC 21321: Ausbildung, Voraussetzungen für Anstellung
- Ein Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen oder in einer verwandten Ingenieurdisziplin ist erforderlich.
- Ein Master-Abschluss oder ein Doktortitel in einer verwandten technischen Disziplin kann erforderlich sein.
- Für die Genehmigung von technischen Zeichnungen und Berichten sowie für die Ausübung des Berufs eines professionellen Ingenieurs (P.Eng.) ist eine Lizenzierung durch einen provinziellen oder territorialen Verband für professionelle Ingenieure erforderlich.
- Ingenieure sind nach Abschluss eines akkreditierten Ausbildungsprogramms und nach drei oder vier Jahren überwachter Berufserfahrung im Ingenieurwesen und dem Bestehen einer Berufsprüfung zur Registrierung berechtigt.